Mittwoch, 16. März 2011

Remember Halabja - 16.03.1988 / Flyeraktion auf dem Campus der TU Dortmund

Eine Stadt Namens Halabja wird auf unmenschliche Art und Weise mit Giftgas verseucht. Tausende Kinder, Frauen und Männer erleiden innerhalb von wenigen Minuten einen qualvollen Tod und auch heute an dem 23. Jahrestag gedenken wir allen Opfern und Hinterbliebenen.

Um an dem Jahrestag ebenfalls ein Zeichen gegen jegliche Massaker und Unterdrückung zu setzen, hat die Hochschulgruppe 500 Flyer auf dem Campus der TU Dortmund verteilt.


Nie wieder Halabja - Nie wieder Krieg!
Halabja, Qamishlo und Gazi warten auf lückenlose Aufklärung

Der Monat März steht für uns Kurdinnen und Kurden nicht nur für das Neujahrsfest Newroz, was „Neuer Tag“ bedeutet, sondern ist auch mit schmerzlichen Erinnerungen verbunden. In allen Teilen von Kurdistan verübten die herrschenden Staaten Massaker am kurdischen Volk.

Am 16. März 1988 war die Welt in Halabja taub und blind. Der Himmel verdunkelte sich über die Kleinstadt Halabja. 15 irakische Militärflugzeuge weckten die Kinder der Stadt und bombardierten sie mit chemischen Waffen. Mehr als 5.000 Menschen starben in weniger als einer Stunde. Viele versuchten zu fliehen. Die Mütter von Halabja versuchten vergeblich, mit Ihrem eigenen Körper ihre Kinder zu schützen- doch das giftige Wind nahm Ihnen das Leben. 7.000 weitere wurden verletzt und starben an dem Spätfolgen des Angriffs.

Ali Hassan Al-Majid - bekannt als “Chemie Ali” - war der Gouverneur von Nordirak und führte den Plan aus. Er sagte: “Sagen Sie denen, ich schlag zu. Ich werde sie mit Chemiebomben treffen und sie alle [Kurden] töten. Was will die internationale Gemeinschaft dazu sagen? Zur Hölle mit ihnen und zur Hölle mit den anderen Ländern...”

Der Irak wurde damals von Unternehmen aus England, West-Deutschland, Indien, Österreich, Belgien, Frankreich und Italien unterstützt und militärisch ausgerüstet. Die Welt schwieg und schweigt heute immer noch zu dem Völkermord.

Im Istanbuler Stadtteil Gazi Mahallesi wurden am 12. März 1995 zeitgleich drei Kaffeehäuser und ein Geschäft mit Maschinengewehren beschossen. 1 Tote und 25 Verletzte waren die Folgen. Als Reaktion auf diesen pogromartigen Angriff versammelten sich Tausende Menschen. Die staatlichen Sicherheitskräfte gingen mit Schusswaffen und Panzern gegen die Demonstranten vor und töteten 14 Menschen.

Am 12. März 2004 demonstrierten zum ersten Mal kurdische Zivilisten in Syrien für die Demokratisierung Syriens. Auf diese friedliche politische Aktion regierte der syrische Staat mit Gewalt und setzte international geächtete Dumdum-Munition gegen die unbewaffneten Demonstranten ein. Bei diesem Angriff wurden 40 Menschen umgebracht und mindestens 100 verletzt.

Die Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien sind berüchtigt für ihre Unterdrückungspolitik und für ihre kriminelle Praxis. Seit über 30 Jahren setzt die türkische Regierung ihre Vernichtungspraxis gegen die kurdische Freiheitsbewegung fort. Im Kampf gegen das kurdische Volk wurden Gladio-ähnliche Organisationen aufgebaut, die mit Rückendeckung und Unterstützung des Staates Tod, Folter und Zerstörung brachten. Tausende von kurdischen Zivilisten sind in diesem Krieg getötet worden.

Genauso wie in der jüngsten Vergangenheit, ist das kurdische Volk heute immer noch mit politischer, kultureller Auslöschung und wirtschaftlicher Ausplünderung bedroht. Die Akteure der Massaker in Halabja, Qamishlo und Gazi planen neue Massaker und begehen Tag für Tag neue Verbrechen.

Wir werden die Opfer von Halabja, Gazi und Qamishlo nicht vergessen. Im Gedenken an diese grausamen Verbrechen an der Menschheit, finden Veranstaltungen statt. Nehmen Sie daran teil und erinnern Sie sich mit uns, damit so etwas nie wieder passiert.
  • Nie wieder Halabja, Qamishlo und Gazi!
  • Für eine Welt ohne Krieg!
  • Dialog, Gleichheit und Frieden in Kurdistan!

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