Mittwoch, 29. Februar 2012

Internationaler Frauentag: Demonstration für ein Leben in Würde und Freiheit

Anlässlich des Internationalen Frauentages ruft das Kurdische Frauenbüro für Frieden e.V. (CENÎ) sowie Kurdische Frauenräte und -vereine unter dem Motto „NEIN zu Feminizid und Genozid - Freiheit für Abdullah Öcalan“ am 3. März zu einer Demonstration in Köln auf.  „Die kapitalistische Ausbeutung, imperialistische Kriege, ökologische Zerstörung, patriarchale und rassistische Gewalt dauern unvermindert an und bedrohen unser Leben. Dagegen leisten Frauen an jedem Ort und in jedem Bereich ihres Lebens jedoch auch Widerstand“, heißt es u. a. in dem Aufruf. Mit dem Motto wollen die kurdischen Frauen auf die „Besorgnis erregenden Entwicklungen in Kurdistan und der Türkei“ hinweisen, „die unser Leben als Frauen und als Kurdinnen unmittelbar bedrohen, die jedoch in der Öffentlichkeit in Europa kaum wahrgenommen werden.“ Es gehe aber auch um einen „alarmierenden Anstieg von Gewalt gegen Frauen und Frauenmorden“.
In der Regierungszeit der AKP habe offiziellen Angaben zufolge die Gewalt um 1400  - 1500 % zugenommen. Mit ihrem Konzept des „politischen Islam“ fördere die AKP „sexistische und frauenfeindliche Tendenzen“. Erdogan und führende Politiker stünden für das Modell der „nationalistischen, kopftuchtragenden, hinter ihren Männern stehenden und mindestens 3 Kinder gebärenden“ Frau. Ergebnisse dieser Politik seien auch die zunehmenden Morde an Frauen, „die im Namen der Ehre in den letzten Monaten in Deutschland verübt wurden“.
In der Türkei seien insbesondere politische Aktivistinnen enormen staatlichen Angriffen ausgesetzt. Weil auch breite Kreise der Öffentlichkeit in der Türkei in Abdullah Öcalan „eine Schlüsselrolle für den Friedensprozess und die Demokratisierung der Türkei“ sehen, sei dessen Entlassung aus der Haft ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts.
„Wir grüßen alle Frauen, die sich in Städten und Dörfern, in Wäldern, auf den Feldern und in den Bergen, in den Gefängnissen und Fabriken, in den Familien, in Politik und Gesellschaft, in Kunst und Kultur, in den Medien und Wissenschaft für ein Leben in Würde und Freiheit einsetzen.“

Samstag, 3. März in Köln
Beginn: 11.00 Uhr am Hauptbahnhof/Dom


Quelle:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azadi/AZADIinfodienst/nr110/info110.pdf